Die Ecarisaj in Cluj (Klausenburg)
Ein Hund hat in Rumänien nicht den gleichen Stellenwert, wie bei uns in Deutschland. Für uns ist der Hund des Menschen bester Freund. Ganz anders ist es in Rumänien. Auch hier gibt es Menschen, die man auf der Straße mit ihrem Hund Gassi gehen sieht. Aber leider nur sehr, sehr wenige. Die meisten Hunde leben an der Kette oder haben kein zu Hause und sind deshalb „Straßenhunde“.
Kein Vergleich zu Deutschland sind die Tierheime.
Es sind lieblose und traurige Hundegefängnisse. Die Hunde bellen sich die Seele aus dem Leib, sobald sie einen Menschen sehen. Es sind Hilferufe, aber auch das Bellen aus Angst. Die Hunde leben Zwinger an Zwinger. Diese haben jeweils einen Außen- und einen Innenbereich, aber viel zu klein. Gassi gehen kennen Sie nicht. Ihr Geschäft müssen sie in ihrem kleinen Bereich verrichten und dieser wird mit Wasser ausgespritzt. Die Wärter machen hierbei keinen Unterschied aufgrund der Witterung, d.h. sowohl im Sommer, aber auch im Winter bei minus Temperarturen wird
mit kaltem Wasser ausgespritzt – auch wenn der Hund dabei nass wird.
Die meisten Hunde kommen nach vorne an den Zaun, wenn man durch die Reihen läuft. Sie freuen sich über die Streicheleinheiten, wenn man vor ihren Zwingern stehen bleibt. Umso trauriger ist ihr Blick, wenn man weitergeht. Und dreht man sich um, zerreißt es einem das Herz. Es gibt aber auch Hunde, die einfach nur da liegen und nicht mal zucken, obwohl alle anderen Hunde um sie herum bellen und total aufgeregt sind. Sie haben wohl sich und ihre Hoffnung schon aufgegeben.
Einige sind auch krank und/oder haben Verletzungen. Leider entspricht auch die medizinische Versorgung nicht der, die wir von deutschen Tierheimen kennen.
Die Welpen sind in einem separaten Zwinger – ohne Innenbereich und Überdachung – untergebracht. Die meisten kommen vor an den Zaun und freuen sich über den menschlichen Kontakt.
Alle auf einmal und alle sind aufgeregt. Da reichen zwei Hände nicht aus, um allen ein paar Streicheleinheiten zu geben. Einige beobachten auch aus der Ferne, denn
sie haben Angst und sind deshalb sehr vorsichtig. Die Welpen haben ein paar Holzhütten, aber leider viel zu wenige für diese vielen Fellnässchen. Das ist ihre einzige Rückzugsmöglichkeit. Der Zwinger wird ebenfalls zu jeder Jahreszeit mit Wasser ausgespritzt.
In der Quarantänestation leben die Hunde im Dunkeln auf sehr engem Raum. Die meisten haben Angst. Ihr Schlafplatz besteht aus einem Holzbrett, der Rest des Zwingers aus Betonboden. Nein, kein Korb, keine Decke. Auch diese Zwinger werden durch einen Wasserschlauch gereinigt.
Die Tierschützer vor Ort, treffen jedes Mal die Entscheidung, welchen nehme ich mit? Dabei haben es doch alle verdient. Leider ist dies oft eine Entscheidung über Leben und Tod.
Für uns ist der Zustand, der Hunde in rumänischen Tierheimen unvorstellbar. Sie leben ausschließlich in ihrem Zwinger, haben entweder großes Glück und jemand holt sie raus,
oder sie bleiben sehr lange dort, oder sie werden getötet.
Gassi-Zeiten wie bei uns in Deutschland? Nein, so etwas gibt es nicht. Solange die Hunde in der Ecarisaj sind, leben sie in ihren Zwingern… 24 Stunden am Tag.
Es ist ein Anblick, bei dem einen einfach nur die Tränen kommen und man weiß, man kann Ihnen nicht allen helfen. Es sind einfach zu viele und die Mittel und der Platz fehlen. Man weiß gar nicht wo man erst hinschauen bzw. hinhören soll, bei so vielen armen Seelen.
Wenn man diesen Ort verlässt, muss man erst einmal alles verdauen, was man gesehen hat. Und das lässt einen nicht so schnell wieder los.
Es gibt auch in Rumänien viele tierliebe Menschen, die den Fellnasen helfen wollen, aber es fehlen ihnen häufig die Mittel. Schon für Futter reicht das Geld nicht. Wir unterstützen Menschen, die den Tieren vor Ort helfen, sind dafür aber auch auf Spenden angewiesen.
Bitte helfen Sie uns, damit wir vor Ort helfen können. So können Sie uns unterstützen:
www.tiernothilfe-ev.de/ihre-unterstuetzung/
Dafür von Herzen vielen Dank.